Hallo! Ich bin’s,  Thekla die Spinnerin. Hier schreibe ich zu den alten Handwerkstechniken, mit denen ich mich in meiner Freizeit beschäftige und die ich auch gern auf Märkten vorführe und erkläre.
 

Wie alle begann

Nachdem unser großes Kind (damals ca. 12 Jahre) mit der Schule ein Mittelalterdorf besuchte, bettelte Sie: sie möchte mal leben wie im Mittelalter.
Wir hatten schon mal gehört, gelesen oder auch eine Reportage gesehen, dass es so etwas gibt. Also recherchierten wir, welche Möglichkeiten es dazu gibt. Die Alternativen dazu waren aber eher weit, aufwändig (mind. 1-2 Wochen) und auch kostspielig. Wir beschlossen also, dass ganze ruhig angehen zu lassen und zunächst Märkte zu besuchen und uns mit einigen Handwerkstechniken zu beschäftigen.
Ich erinnere mich zum Beispiel noch gut daran, dass meine ersten Filzversuche beim Spectaculum in Magdeburg, damals noch in der Festung Mark, begannen. Dann folgen weitere im Handwerkskeller in Wiesenburg. Der Handwerkskeller bietet auch weitere Kurse an, die wir in unsere Urlaubsplanung einbezogen. So fertigten wir aus Ton unsere Tassen sowie flache Teller, die wir auch bei Veranstaltungen nutzen. Ein Highlight war der Wochenendkurs „Spinnen“, den Anna und ich besuchten. Ich habe da quasi „Blut geleckt“.
Das Vorbereiten der Wolle zum spinnen – im Mittelalter gab es schließlich noch keine Online-Shops, um sich fertiges Kardenband zu kaufen – also das waschen, trocknen, zupfen und kardieren habe ich zwar ausprobiert (Martin brachte mir von einem Erntedankfest frisch geschorene Wolle von 3 Schafen mit), danach aber kein Interesse mehr an diesen Tätigkeiten gehabt. Es gibt immer noch Reste gewaschener aber nicht weiter verarbeiteter Wolle.
Im Zuge des Kennenlernens der alten Handwerkstechniken habe ich mich auf die Ausübung der Wollverarbeitung vertieft. Wir fertigten zwar einige Gewandungs- und Lagergegenstände selbst an, die geschah aber meist unter Nutzung moderner Materialien und Techniken. Das Material unserer Rohhautlaternen ist zum Beispiel einem großen Hundeknochen entnommen.